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190 Jahre Bauern-
musik St. Johann
im Pongau

Geschichte

Die Bauernmusikkapelle St. Johann im Pongau feiert im Jahr 2026 ihr beeindruckendes 190-jähriges Jubiläum. Seit ihrer Gründung im Jahr 1836 hat sich die Kapelle zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in St. Johann entwickelt. Mit ihrer tiefen Verwurzelung in der Tradition und ihrer Leidenschaft für die Blasmusik begeistert die Kapelle Generationen von Musikliebhabern.

 

Das Jubiläumsjahr wird sicher ein besonderes Ereignis mit zahlreichen Konzerten und Feierlichkeiten, bei denen die reiche Geschichte und der fortwährende Gemeinschaftsgeist der Bauernmusikkapelle gebührend gefeiert werden.

Geschichte der Bauernmusikkapelle St. Johann im Pongau

Geschichte

Seit 1836

  • Die St. Johanner Bauernschützenmusik wurde vermutlich 1836 gegründet, mit dem ersten Kapellmeister Rupert Höller. Die Kapelle bestand ursprünglich aus Bauern und Landarbeitern und spielte vor allem für die Bauernschützen. 1855, nach dem großen Marktbrand, gibt es erste schriftliche Aufzeichnungen zur Musik.

    Im Laufe der Jahre gab es mehrere Kapellmeisterwechsel: Nach Rupert Höller übernahm Franz Höller, gefolgt von Wolfgang Schiechl und Peter Höller. Später wurde Herr Baumann Kapellmeister, und Franz Rotter leitete die Musik kurz vor dem Ersten Weltkrieg.

  • Nach dem Ersten Weltkrieg formierte Johann Heigenhauser die Kapelle neu. In der Zwischenkriegszeit spielte die Kapelle ausschließlich Marschmusik und trat bei Beerdigungen und Trauermärschen auf. 1926 übernahm Alois Höller die Leitung, gefolgt von Wastl Brandstätter, der 1937 eine neue Uniform einführte.

  • Die Zeit des Nationalsozialismus führte zur Auflösung der Kapelle im Jahr 1939. Nach dem Krieg wurden die Uniformen und Instrumente zurückgewonnen, und Johann Heigenhauser und Wastl Brandstätter sorgten für einen Neuanfang. In den Nachkriegsjahren wurde die Kapelle neu organisiert und mit einer festen Tracht ausgestattet.

  • 1950er Jahre: Unter Sepp Schätzl, der 1948 Kapellmeister wurde, stabilisierte sich die Kapelle. Es wurden neue Probenmethoden und regelmäßige Konzerte eingeführt. In den 1960er Jahren nahm die Mitgliederzahl zu, und es wurden Fortschritte bei Wertungsspielen erzielt. Sepp Schätzl kämpfte für bessere Unterstützung durch die Gemeinde.

  • In den 1970er Jahren gab es Herausforderungen bei der Jungmusikerausbildung und Probleme mit der Probenarbeit. Trotzdem konnte die Kapelle durch verstärkten Einsatz und Engagement von Sepp Schätzl ihre Aktivitäten aufrechterhalten.

  • In den 1980er Jahren arbeitete die Kapelle an der Verbesserung der Jugendausbildung, kämpfte jedoch weiterhin mit Lehrerproblemen. Es wurden erste Schallplatten aufgenommen und neue Mitglieder, darunter Frauen, integriert. Die Beziehung zu den Bauernschützen verschlechterte sich, weshalb die Kapelle in „Bauernmusik St. Johann“ umbenannt wurde. Trotz Schwierigkeiten bei der Ausbildung und Organisation von Ausflügen engagierte sich die Kapelle kulturell, unter anderem bei einer Sonderausstellung in Ybbs an der Donau.

    1986 konnte die hohe Dichte von Ausrückungen den Mangel an guten Lehrern nicht ausgleichen, und es gab endlose Debatten mit dem Landesverband über die musikalische Infrastruktur. 1987 wurde eine Plattenaufnahme für den Pongauer Komponisten Sepp Neumayr gemacht. 1988 feierte Sepp Schätzl sein 40-jähriges Kapellmeisterjubiläum. Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurden Sitzungen abgehalten, und die Jugendarbeit kostete in fünf Jahren 112.000 Schilling. Es wurden ein Auswahlverfahren für Jungmusiker beschlossen und ein neues Probelokal im Gemeindeamt bezogen, wobei auch die Inneneinrichtung finanziert werden musste.

  • 1990: Sepp Schätzl trat nach 42 Jahren zurück und wurde Ehrenkapellmeister. Hans Gappmaier übernahm, steigerte den musikalischen Standard, und es kam zu Veränderungen in der Kapelle. Die Bauernmusik nahm am Salzburger Landesfest und dem Bundesblasmusikfest teil.

    1991: Gappmaier erweiterte das Repertoire um moderne und klassische Stücke und die Kapelle diente als Schulungskapelle.

    1992: Finanzielle Schwierigkeiten wegen der Jugendarbeit, die 22 Leistungsabzeichen einbrachte.

    1993: Der ORF zeichnete einen Frühschoppen auf, und Anton Thurner wurde neuer Schriftführer.

    1995: Die Kapelle erzielte beim Landeswertungsspiel „sehr gut“ und nahm eine CD auf.

    1996: Die Kapelle feierte ihr 160-jähriges Bestehen und nahm an Wertungsspielen teil.

    1998: Die Kapelle wurde offiziell zum Verein, startete eine Spendenaktion, und Roland Höller wurde neuer Kapellmeister. Gappmaier trat aus gesundheitlichen Gründen zurück.

    1999: Die Kapelle erlebte einen Ausflug auf der Gollehenalm bei einem Unwetter und reiste erneut nach Lage-Lippe.

  • 2000: Die Kapelle umrahmte die Stadtwerdung von St. Johann und spielte bei einem Weinlesefest in Retz sowie bei einer ORF-Aufnahme im Alpendorf.

    2001: Wegen meines Studiums wurde für das Frühlingskonzert ein Gastdirigent engagiert. Im Oktober fand das erste Kirchenkonzert im St. Johanner Dom statt.

    2002: Stefan Gfrerer wurde Kapellmeisterstellvertreter. Die Kapelle erzielte beim Landeswertungsspiel in Saalfelden sehr gute Ergebnisse und unternahm eine dreitägige Konzertreise nach Laien.

Geschichte

Kapellmeister der Bauernmusik

  • Rupert Höller (Niederlehen) - 1836 bis 1852

    Franz Höller sen. (Niederlehen) - bis 1878

    Wolfgang Schiechel (Hinterhuttegsohn) unbekannt

    Peter Höller (Strassbauer) bis 1890

    Hr. Baumann (Sekr. Landgemeinde St. Johann) bis 1909

    Franz Rotter bis 1914

    Johann Heigenhauser bis 1926

    Alois Höller (Brandstatt Lois) bis 1936

    Wastl Brandstätter bis 1946 (mit Unterbrechung während der Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der sich die Kapelle aufgelöst hatte) 

    Kurt Kleinbauer bis 1948

    Sepp Schätzl bis 1990

    Hans Gappmaier bis 1998

    Roland Höller bis 2011

    Stefan Gfrerer bis 2020

    Roland Mair-Gruber seit 2021

  • Roland Mair-Gruber wurde 2007 als Zwölfjähriger Mitglied der Bauernmusikkapelle St. Johann und war von 2015 bis 2019 als Jugendreferent sowie von 2017 bis 2020 als Vizekapellmeister der Bauernmusik tätig, ehe er 2021 zum Kapellmeister ernannt wurde. 2020 schloss er sein Masterstudium der Musik- und Tanzwissenschaften mit Auszeichnung ab und ist seither als Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Universität Salzburg tätig. Er absolvierte den Kapellmeisterkurs bei Martin Fuchsberger und sammelte erste Dirigiererfahrungen mit kleineren Ensembles. Seit 2016 ist er Kapellmeister der TMK Scheffau am Tennengebirge und bildet sich seit 2019 am Lehrgang für Blasorchesterleitung des Salzburger Mozarteums unter der Leitung von Martin Fuchsberger und Andrzej Kucharski fort.

    Roland Mair-Gruber ist außerdem als Komponist und Arrangeur für Film- und Blasmusik tätig. Die Uraufführungen seiner Werke Der Pongauer Dom (2015), Very British (2016) und NATHAN (2017) fanden im Rahmen der Frühlingskonzerte der Bauernmusikkapelle St. Johann statt.

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